Die Kraft guter Kommunikation
Wie gelingt sie?
Gute Kommunikation ist der Schlüssel zu erfolgreichen Beziehungen, sowohl im Beruf als auch im Privatleben. Doch warum kommt es oft zu Missverständnissen, obwohl beide Seiten glauben, klar zu sprechen? Der deutsche Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun liefert mit seinem Kommunikationsquadrat eine wertvolle Erklärung.
Nach Schulz von Thun hat jede Nachricht vier Seiten: den Sachinhalt, die Beziehungsebene, den Appell und die Selbstoffenbarung. Das bedeutet, dass wir, wenn wir etwas sagen, nicht nur Informationen vermitteln, sondern auch etwas über uns preisgeben, unsere Beziehung zur anderen Person ausdrücken und vielleicht sogar eine Aufforderung verpacken. Ein einfaches Beispiel: „Das Fenster ist offen.“ Auf der Sachebene heißt das schlicht, dass das Fenster offen ist. Auf der Beziehungsebene könnte es jedoch auch bedeuten: „Du hast nicht aufgepasst.“ Auf der Appellebene könnte die Aufforderung mitschwingen: „Mach das Fenster bitte zu.“ Und auf der Selbstoffenbarung zeigt die Person vielleicht, dass ihr kalt ist.
Wenn uns diese verschiedenen Ebenen einer Nachricht bewusst sind, können wir Missverständnisse vermeiden und unsere Kommunikation verbessern. Anstatt vorschnell auf
den Inhalt zu reagieren, lohnt es sich, hinter die Worte zu blicken und alle Ebenen zu verstehen. Durch diese Reflexion können Konflikte entschärft und eine offenere, wertschätzendere
Gesprächskultur geschaffen werden. Kommunikation ist dann nicht mehr nur ein Austausch von Informationen, sondern wird zu einem Mittel, Beziehungen zu stärken und Klarheit zu
schaffen.