Konfliktfelder der Geschwistergesellschaft
Aus dem inneren Konflikt zwischen dem rationalen Unternehmer-Ich und dem nach Gleichbehandlung verlangenden Eltern-Ich schlägt sich die überwiegende Zahl der Unternehmensgründer auf die Familienseite. Somit entstehen in der zweiten Generation in der Regel Geschwistergesellschaften. Diese Form der Inhaberschaft in einem Familienunternehmen weist bereits einen erhöhten Grad von Komplexität auf. Wie gehen die Erben mit den unterschiedlichen Einstellungen zum Unternehmen um? Wie mit unterschiedlichen Qualifikationen? Was ist mit Neid, Eifersucht und Missgunst auf den unterschiedlichsten Feldern der Macht, des Geldes und althergebrachter Familienkonflikte?
Es entsteht mehr Abstimmungsbedarf. Wo der Alleininhaber in der ersten Generation entscheiden konnte, sind jetzt zwei, die sich einigen müssen. Das kompliziert die Formulierung von Zielen. Diese sind aber unverzichtbar. Sie müssen die von den Geschwistern selbst geschaffene Richtlinie zukünftigen Handelns werden. Zudem entstehen durch den Wachwechsel neue Kommunikationswege und die Nachfolger müssen mit diesen kommunikativen Neuerungen umzugehen lernen.
Das Zusammenspiel der Generationen findet darüber hinaus auf einer neuen Bühne statt. Fand die Interaktion bisher vornehmlich in der Familie statt, ist jetzt einer neuer Aspekt hinzugetreten, die Interaktion im Unternehmenskontext.
Die generationsbedingten Neuerungen lassen sich auch wie folgt verdeutlichen.
• Vom „Ich“ zum „Wir“
• Vom „Macher“ zum Manager
• Von der „Pflicht“ zur „Kür“
• Vom Zentrum zum Netzwerk
• Vom Patriarchen zum Performer
• Von der Erfahrung zum Unbekannten
Sich auf dem Weg in eine neue Generation, in eine neue Form der Inhaberschaft, in eine neue Form der notwendigen Kommunikation professionell begleiten zu lassen, ist eine gute Idee. So kann der Grundstock für eine nachhaltige Kommunikation gelegt, alte familiäre Muster aufgearbeitet und ein Fundament für eine gewinnbringende Zusammenarbeit im Untenehmenskontext gelegt werden.
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