Werte haben in Familienunternehmen herausragende Bedeutung. Sie wirken prägend und entlastend. Sie begründen das Selbstverständnis der Familie. Sie bestimmen, wofür eine Familie steht oder stehen will. Werte gehen dabei in Familienunternehmen zunächst auf Überzeugungen des Gründers zurück. Aber sind diese Werte auch die Werte, die die nachfolgende Generation prägt, die sie hochhalten möchte? Aus diesem Grunde sollte im Nachfolgeprozess, bei der Übergabe auf die nächste Generation und bei Konflikten zwischen zwei Generationen eine gute Herausarbeitung der Gedanken- und Wertewelt erfolgen. Der Erfahrungsschatz und Hintergrund des gebenden Seniors ist ein völlig anderer als der des nehmenden Juniors.

Die Mediation ermöglicht eine selbstverantwortliche Bearbeitung der entscheidenden Frage, welche Werte das Unternehmen prägen soll. Auch wenn es sich hierbei nicht um ein konfliktträchtiges Thema im eigentlichen Sinne handelt, so bietet die Mediation ein strukturiertes Verfahren, in dem alle Beteiligten zu Wort kommen und mit ihren Interessen gehört werden. Den Beteiligten verbleibt im Mediationsverfahren eine große Gestaltungsfreiheit, die ihre Einflussnahme weiter bestehen lässt. Der Mediator / die Mediatorin bleibt in dem ganzen Verfahren neutrale Dritte ohne Entscheidungskompetenz, so dass der Findungsprozess allein in Abstimmung der Beteiligten stattfinden kann. Da der Mediationsprozess bewusst ergebnisoffen gestaltet ist und „Schauen über den Tellerrand“ gefördert wird, ist die Bearbeitung einer fundierten Basis überaus wahrscheinlich.